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Leistung für mehr Liebe

Vermutlich kennen wir alle das Gefühl, nicht gut genug zu sein. An sich selbst zu zweifeln bedeutet daran zu zweifeln, was du tust, kannst oder bist. In einer Gesellschaft, in der der Fokus auf Leistungen und Ergebnisse gelegt wird, passiert es schnell, dass wir schon an den kleinsten Kleinigkeiten zweifeln. Das nehme ich besonders stark beim weiblichen Geschlecht wahr. Häufig erleben wir eine Erziehung, die uns suggeriert, dass wir erst leisten müssen, um geliebt zu werden. Logisch, dass wir an uns zweifeln, wenn wir ausnahmsweise mal weniger tun, nicht schnell genug sind oder sogar das Ziel verfehlen.

Als Frau bist du nicht gut genug?

Uns Frauen wird nicht selten suggeriert, dass wir für bestimmte Aufgaben nicht genug sind. Das habe ich auch schon am eigenen Leib spüren müssen. Mein männlicher Kollege, der weniger qualifiziert war und weniger Berufserfahrung in der auszuführenden Rolle hatte, erhielt nicht nur mehr Corporate Benefits, sondern auch ein höheres Gehalt. Zugegeben, an dieser Stelle zweifelte ich schon daran, was mit mir nicht stimmen würde. Gender Pay Gap ist real und leider immer noch aktuell. Vermutlich ist mein männlicher Kollege wesentlich selbstbewusster im Rahmen der Gehaltsverhandlung aufgetreten und forderte das ein, was er für angemessen hielt. Er repräsentierte seine Forderung wohl ganz selbstverständlich.

Glaubenssätze mutig anschauen

Die Wahrheit ist, dass uns Glaubenssätze á la „Als Frau bin ich nicht gut oder qualifiziert genug“ von der Gesellschaft diktiert werden. Genau deshalb ist es entscheidend, dass wir uns über diese Glaubenssätze bewusst werden und sie mutig anschauen. Erst dann können wir mit ihnen arbeiten, um sie schließlich aufzulösen. Das gilt natürlich nicht nur für den Job. Sondern ebenso in Partnerschaften, Familien, Freundschaften, Hobbys oder Vereinen.

Du bist nicht der Fehler

Du siehst, es gibt Dinge und Umstände im Außen, die einen erheblichen Einfluss darauf haben können, dass wir an uns selbst zweifeln. Das Außen bildet jedoch nicht unsere einzige Angriffsfläche. Denn es gibt da außerdem noch die Zweifel, die uns von innen heraus auffressen und leiden lassen. Klingt dramatisch? Das ist es auch. Hast du einem anderen Menschen schon mal etwas erklärt? So richtig fein säuberlich und mit ganz viel Aufmerksamkeit? Ein paar Tage später fragt dich genau dieser Mensch erneut nach dieser einen Sache. Was macht das mit dir? Vielleicht glaubst du, es muss an dir und deinen schlechten Erklär- Künsten liegen, dass sich dein Gegenüber deine Ausführungen einfach nicht merken konnte?

Die Frage nach der Schuld

Hast du dich schon mal so richtig gut auf eine Präsentation vorbereitet und irgendwie kam sie nur semi gut an? Oder bist du irgendwann mal voller Elan in ein Projekt gestartet und das Feedback beschränkte sich auf ein leeres Gähnen? Wir alle kennen solche Momente. Es sind Momente der Enttäuschung. Der Verlauf sollte anders laufen und das Ergebnis ist auch nicht das, was wir uns erwartet haben. Leider ist es viel zu häufig so, dass wir uns selbst die Schuld für diese misslungene Situation geben. Wir schreiben es uns selbst zu und zweifeln genau deshalb an uns als Person. An unserem Können und an unserem Sein. Diese Zweifel nagen an uns. Denn wir stellen damit zwangsläufig unseren Wert infrage. Den Wert unseres Mensch-Seins. Und dieses Gefühl birgt eine enorme zerstörerische Kraft, die uns tagtäglich begleitet, wenn wir ihr nicht mutig begegnen.

Angst nicht genug zu sein

Ganz ehrlich, woher kommt das? Was ist die Ursache dafür, dass wir eine misslungene Situation auf unser Konto nehmen und in Verbindung mit unserem Wert als Mensch bringen? Eigentlich total absurd, wenn wir es aus einer Meta-Perspektive heraus betrachten, oder? Wie so oft sind es Ängste, die diesem Irrglauben zugrunde liegen. Die Angst nicht gut genug zu sein, nicht zu gefallen, nicht genug zu wissen. Oder die Angst davor, nicht richtig zu handeln, nicht an Ort und Stelle genau das abzuliefern, was gerade gebraucht wird. Als Mensch nicht zu genügen, etwas falsch zu machen. Nicht gesehen zu werden. Oder eben doch gesehen zu werden und genau diese Sichtbarkeit zu fürchten.

Lass dich von deinen Ängsten nicht lähmen

Es könnte die Angst sein zu versagen, ganz allein dazustehen oder abgelehnt zu werden. All diese Ängste begegnen uns immer wieder. Vielleicht sogar alltäglich. Dabei handelt es sich häufig um Dinge, die uns bekannt, aber nicht richtig zu greifen sind. Jeder Mensch hatte schon mal Angst. Wie hat sie sich dir offenbart? Körperlich? Mental? Lief dir ein Schauder über den Rücken, pochte das Herz schneller oder hast du dich in scheinbar endlosen Gedankenschleifen verloren? Ängste können uns lähmen, erstarren lassen und uns die Luft zum Atmen nehmen. Sie sind mitunter so vereinnahmend, dass es verdammt schwer ist schnell und ganz für sich allein einen Exit zu finden.

Übe dich in Dankbarkeit

Jetzt kommt die gute Nachricht. Möglich ist es dennoch! Um hier auch ein bisschen Leichtigkeit hereinzubringen, zeige ich dir, wie du diese Vereinnahmung durchbrechen kannst. Alles beginnt damit, das Vertrauen und den Glauben in dich selbst zu entwickeln, aufzubauen und auszubauen. Übe dich in Dankbarkeit. Für deinen bisherigen Lebensweg, all die Erfahrungen, die du bisher machen durftest und natürlich auch für all das, was du bisher erreicht hast. Und ich wette da gibt es eine Menge Dinge. Ruf dir deine eigenen Stärken ins Gedächtnis. Welche Stärken gibt es da? Was hast du der Welt zu bieten? Was zaubert dir ein Lächeln ins Gesicht?

Du bist dein größter Kritiker

Wirf das Scheinwerferlicht auf all das, was dich zufrieden stimmt, dir Unabhängigkeit und Freiheit schenkt. Was lässt dein Herz höher schlagen? Wir selbst sind häufig unsere größten Kritiker. Sollte es dir schwerfallen an deine Stärken heranzukommen, kannst du dazu eine Person interviewen, der du vertraust und die dir wohlgesonnen gegenüber steht. Du könntest überrascht sein, was deine Mitmenschen an dir schätzen und welche Qualitäten sie in dir sehen.

Stell deine Bewertungen infrage

Dennoch ist es wichtig, sich auch mit all den unangenehmen Fragen zu beschäftigen, die dich aus der Reserve locken und dir Kraft und Energie ziehen. Dafür darfst du infrage stellen, was du da alles glaubst. Ist das wirklich wahr, was du denkst? Was davon ist die Realität? Was ist beeinflussbar? Wo darfst du noch etwas lernen und wo musst du besser werden? Was liegt dir und was solltest du sein lassen? Genauso wertvoll ist die Frage nach dem Schmerz. Welcher Schmerz will gesehen werden? All das, was in deinem Leben passiert ist eine Aufforderung zu wachsen.

Kultiviere echte Selbstliebe

Wann immer du in diesen inneren Dialog einsteigst, ist es super wichtig ehrlich mit dir selbst zu sein. Was bedeutet weder in Selbstkritik, noch in Verleugnung zu verfallen. Befreie dich von all dem, was nicht gesund für dich ist. Diese Form des Loslassens kultiviert echte Selbstliebe. Führe ein Leben in der Gegenwart. Schaue nicht ständig in die Vergangenheit zurück oder sorge dich um die Zukunft. Bleib in Bewusstheit mit dir und allem, was dich umgibt. In anderen Worten gesagt – lebe aus deiner Herzenswahrheit.

Etabliere kraftvolle Rituale

Dafür braucht es den Kontakt zu dir selbst. Nur dann kannst du aus deiner eigenen Weisheit schöpfen. Es gilt deinen Gefühlen zu lauschen und auf deinen Körper zu hören. Tauchen da Widerstände auf? Das ist okay. Nimm sie wahr. Verwöhne dich und gestehe dir diese Versöhnung zu. Dafür kann es hilfreich sein, kraftvolle Rituale für die Liebe zu dir selbst zu etablieren. Ich nutze dafür gern die Meditation, um zu mir zu finden und mich wieder aufzuladen. Das muss nicht immer eine ganze Stunde sein. Manchmal hilft auch ein kleiner Moment des tiefen Durchatmens. Dann halte ich kurze inne und verschaffe mir Orientierung. Es kommt darauf an, präsent zu sein. Nicht primär für andere. Sondern für dich selbst. Auf diese Weise holst du dir das Gefühl und die Gewissheit zurück, dass du gut genug bist. Immer.

Auf welche Weise kommst du in deine Kraft? Ich freue mich auf dein Feedback.

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